

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 885.000 Menschen neu an Osteoporose. Die Krankheit bleibt oft lange unbemerkt – bis es zu spät ist. Erst wenn Knochen brechen, wird der schleichende Knochenschwund sichtbar. Dann sind Schmerzen, Pflegebedürftigkeit und ein erheblicher Verlust an Lebensqualität meist die Folge. Im schlimmsten Fall kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen.
Dabei ist rechtzeitiges Handeln möglich: Genau hier setzt das Start-up osteolabs aus Kiel an. Das Unternehmen hat eine Methode entwickelt, die den Krankheitsverlauf schon erkennt, bevor erste Symptome auftreten. Die Analyse erfolgt schmerzfrei, ohne Strahlung und funktioniert mit einer einfachen Urin- oder Blutprobe – bequem auch von Zuhause aus. Damit wird Früherkennung nicht nur leichter, sondern für viele Menschen überhaupt erst zugänglich.
Was mich fasziniert: Die Wurzeln dieser Innovation liegen in der Meeresforschung. Osteolabs ist eine Ausgründung des GEOMAR in Kiel – einem der weltweit führenden Zentren für Ozeanforschung. Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie genial: Erkenntnisse aus der Meereswissenschaft lassen sich auf den menschlichen Körper übertragen. So wie aus der Echolot-Technik der Schifffahrt eines Tages die Ultraschalluntersuchung in der Medizin wurde.
Das Besondere an osteolabs ist ein patentierter Calcium-Isotopen-Biomarker, mit dem sich Knochenschwund frühzeitig und zuverlässig nachweisen lässt – Jahre, oft sogar Jahrzehnte bevor herkömmliche Verfahren anschlagen.
Solche Innovationen bringen die Medizin voran. Sie verbinden Wissenschaft mit Praxis, Ozean mit Gesundheit, Hightech mit Alltag. Genau solche Ideen müssen wir fördern – für eine Medizin, die rechtzeitig hilft und echte Lebensqualität sichert.